Testbericht zum AceMagician AM08 Pro: Macht den Sprung zum Mini

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Nov 12, 2023

Testbericht zum AceMagician AM08 Pro: Macht den Sprung zum Mini

Dank AMD Ryzen 9 6900HX und 32 GB DDR5 RAM will der AceMagician AM08 Pro auf den Thron der Mini-PCs vordringen und auch den Geekom AS6 (unser Test) in die Schranken weisen. Allerdings unser AceMagician

Dank AMD Ryzen 9 6900HX und 32 GB DDR5 RAM will der AceMagician AM08 Pro auf den Thron der Mini-PCs vordringen und auch den Geekom AS6 (unser Test) in die Schranken weisen. Warum das aber nur bedingt gelingt, erklärt unser AceMagician AM08 Pro Test.

Optisch orientiert sich der neue AceMagician AM08 Pro am AMR5, den wir bereits letztes Jahr getestet haben. Auch das neue Modell greift die eigenwillige und nicht ganz so kompakte Form auf und fällt mit Abmessungen von 189 mm x 77,8 mm x 147 mm sowie einem Gewicht von 874 Gramm größer und schwerer aus als viele Konkurrenten.

Das Design ist zweifellos Geschmackssache, mir persönlich gefällt die dreieckige Form aber nicht wirklich. Zumal dadurch die VESA-Montage an Wand oder Monitor entfällt, ein Vorteil, den viele andere Mini-PCs bieten.

Vom AMR5 hat das neue Modell auch die geriffelte Steuerung oben auf der Frontplatte übernommen, mit der Sie zwischen den Modi Silent, Auto und Performance wechseln können. Ebenfalls übernommen wurde die magnetisch gehaltene rechte Seitenabdeckung, dank der sich der AceMagician AM08 Pro schnell und einfach (und vor allem ohne Werkzeug) warten lässt.

Der Arbeitsspeicher unterstützt maximal DDR5-4800-Module, während das Gehäuse Platz für eine M.2-2280-SSD und eine 2,5-Zoll-SATA-SSD bietet.

Punktabzug gibt es allerdings für die Verarbeitungsqualität, denn trotz des hohen Preises besteht das Gehäuse überwiegend aus etwas billig wirkendem Kunststoff, der bei Druck zumindest an den Seitenwänden etwas nachgibt. Auch der Drehregler auf der Oberseite wirkt etwas zu leichtgängig.

Auch unschön: Beim Auspacken sind beide Teile mit einer Plastikfolie abgedeckt. Es sitzt so fest auf der magnetischen Seite, dass nach dem Entfernen unschöner Kleber auf der Hülle zurückbleibt. Das hätte besser gelöst werden sollen.

Ganz angenehm ist dagegen die eher dezente RGB-Beleuchtung, die nur die Oberseite des Mini-PCs abdeckt.

Bei der Anschlussauswahl ist der AceMagician AM08 Pro recht gut aufgestellt. So finden wir auf der Frontplatte folgende Anschlüsse:

Hinten geht es weiter mit den zusätzlichen Anschlüssen:

Eine gute Auswahl an Ports also, auch wenn AceMagician hier nicht auf die neuesten Standards setzt. Hier hat der Konkurrent von Geekom deutlich mehr zu bieten, zum Beispiel dank HDMI 2.1, DisplayPort 1.4, 2,5 Gbit LAN und mehr.

Allerdings ist die Ausstattung des AceMagician AM08 Pro sehr gut. So setzt der Mini-PC auf den AMD Ryzen 9 6900HX Prozessor, dessen acht Kerne mit bis zu 4,9 GHz etwas höher takten als der 6900H im Geekom-Modell.

Als Grafikeinheit kommt AMDs Radeon 680M zum Einsatz, 32 GB DDR5-4800-RAM versprechen eine hohe Systemleistung. Etwas schwach ist die M.2-SSD von CYX, die im PCIe-3.0-Standard angebunden ist und nur eine Kapazität von 512 GB hat.

Als Funkstandards kommen Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 zum Einsatz, die einen tadellosen Job machen. Besonders die WLAN-Geschwindigkeiten sowie die Stabilität können sich absolut sehen lassen und erreichen fast das Maximum unserer Leistungsfähigkeit. Als Betriebssystem ist Windows 11 Pro vorinstalliert.

Sobald Windows 11 Pro eingerichtet ist und im Nachhinein das WLAN verbunden ist, kann es losgehen. Hier bringt der AceMagician AM08 Pro, entsprechend der potenten Hardware, eine sehr gute Arbeitsgeschwindigkeit aufs Parkett.

Multitasking, Surfen, 4K-Videostreaming und leichte Bildbearbeitung meistert der Mini-PC problemlos. Allerdings vermisse ich persönlich erneut einen SD-Kartenleser, insbesondere bei Letzterem.

Die drei Betriebsmodi, die in erster Linie die Leistung des Prozessors begrenzen, haben naturgemäß enorme Auswirkungen auf Leistung, Wärmeentwicklung und Geräuschentwicklung. Der Ryzen 9 kann im Silent-Modus 20 Watt verbrauchen, im Performance-Modus 40 Watt, während der Auto-Modus durchschnittlich 30 Watt, manchmal aber auch 40 Watt verbraucht.

Dies spiegelt sich auch in höheren Taktraten der 8 CPU-Kerne wider. Der Leistungszuwachs hat allerdings seinen Preis: Einerseits wird die CPU mit bis zu 86 Grad Celsius deutlich wärmer, während wir im Silent-Modus lediglich einen Spitzenwert von 66 Grad Celsius gemessen haben.

Andererseits wird der AceMagician AM08 Pro auch im Boost laut. Sehr laut. Im Leerlauf haben wir rund 33 dB(A) gemessen, was ein ordentlicher Wert ist. Allerdings drehen die Lüfter auch bei leichteren Aufgaben sehr schnell und häufig hoch.

Unter Volllast kann es mit 54 dB(A) sehr laut werden – das erreichen nicht einmal einige deutlich leistungsstärkere Gaming-Notebooks. Im Silent-Modus pendelt sich der Mini-PC im Idle-Betrieb auf einen angenehmen Geräuschpegel von rund 31 dB(A) ein.

Etwas schade ist auch, dass die Bildausgabe – sowohl über USB-C als auch HDMI – auf 4K bei 60 Hz beschränkt ist. Somit sind 120 Hz oder mehr gar nicht möglich. Das ist ein Wermutstropfen für alle, die den Mini-PC für Gaming-Ambitionen nutzen wollen.

Der Hersteller bewirbt den AceMagician AM08 Pro erneut als „Mini-Gaming-PC“. Das wollte ich mir natürlich in der Praxis genauer ansehen und habe das Gerät in diversen Benchmark-Tests auf den Prüfstand gestellt.

Die Produktivität und Systemleistung habe ich mit PCMark 10 und Cinebench R23 gemessen. PCMark 10 simuliert beim Ausführen des Benchmarks verschiedene Arbeitsabläufe, die Textverarbeitung, Webbrowsing und Tabellenkalkulationen umfassen.

Cinebench hingegen misst die Geschwindigkeit der CPU-Kerne einzeln sowie im Multi-Core-Modus. Im Gaming-Test habe ich neben 3DMark auch einige Spiele ausprobiert. Wie immer habe ich die verschiedenen Benchmarks dreimal durchgeführt. Die angegebenen Ergebnisse stellen immer den Durchschnittswert dar.

Die PCIe-3.0-SSD des Herstellers Cyx schneidet auf erwartungsgemäßem Niveau ab. Mit rund 2.200 MB/s Lesen und 2.500 MB/s Schreiben gehen die Werte in Ordnung, allerdings schwächelt die SSD vor allem bei den 4K- und 4K-64-Thrd-Leistungen spürbar.

Schade ist, dass der Hersteller bei der SSD gespart hat, was sich natürlich auch auf die Systemleistung auswirkt. Dies ist also der erste Bereich, in dem Sie ein Upgrade durchführen sollten, um das Beste aus dem Mini-PC herauszuholen.

Im Cinebenrch R23 Benchmark, der rein auf die CPU-Leistung ausgelegt ist, erreicht der AceMagician AM08 Pro ein sehr gutes Ergebnis. Mit 11.572 Punkten im Multi-Core- und 1.580 Punkten im Single-Core-Test läuft der Mini-PC im Automatikmodus mit einem besseren Ergebnis ins Ziel als der Geekom AS 6 mit ähnlicher CPU, aber etwas geringerer Taktung.

Der Wechsel in den Performance-Modus hilft dem Mini-PC bei der Multi-Core-Leistung, die dann auf 12.596 Punkte steigt. Am Single-Core-Wert ändert sich hingegen nichts.

Passend zur ähnlichen CPU-Leistung liegen die beiden Mini-PCs mit Ryzen 9 auch im ganzheitlichen Systemtest PCMark 10 gleichauf, wobei der AM08 Pro auch hier minimal bessere Ergebnisse erzielt.

6.776 Gesamtpunkte stehen am Ende, lediglich im Produktivitätsbereich hat das Geekom AS 6 minimal die Nase vorn. Dennoch erreicht der AceMagician auch hier in allen Bereichen sehr gute Ergebnisse.

Dass die integrierte AMD Radeon 680M eine sehr gute Grafiklösung ist und ihrem Intel-Iris-Xe-Pendant deutlich überlegen ist, zeigen die verschiedenen von mir durchgeführten Grafiktests.

Auch hier landet das AceMagician AM08 Pro überall knapp vor dem Geekom AS 6 und erlaubt die Wiedergabe einigermaßen aktueller Titel in Full HD bei mittleren Details, wobei hohe Detailstufen teilweise mit einer Reduzierung der Auflösung flüssig spielbar sind.

Die Unterschiede zwischen den Modi „Silence“, „Auto“ und „Performance“ variieren je nach Spiel. Im Final Fantasy XV-Benchmark fallen beispielsweise vor allem die unterschiedlichen Profile auf:

Im Silence-Modus erreichen wir 2.617 Punkte, im Auto-Modus 3.367, während im Performance-Modus ein leichter Anstieg auf 3.572 Punkte spürbar ist.

Interessanterweise gibt es bei Shadow of the Tomb Raider beim Vergleich von Auto und Leistung nahezu keine Unterschiede, während das System im Auto-Modus etwas stabiler durch den Test lief.

Die Leistung wird ihrem Namen also auf jeden Fall gerecht. Allerdings ist der Unterschied eher vernachlässigbar, während das Lüftergeräusch im Vergleich deutlich ansteigt, sodass der Automatikmodus in meinen Augen eigentlich immer die sinnvollere Wahl ist.

Im Testbericht AceMagician AM08 Pro punktet der Mini-PC mit einer überzeugenden Leistung, dank der er sich gegen alle von uns bisher getesteten Modelle durchsetzt. Sehr praktisch finde ich auch den Drehregler, der das Umschalten zwischen drei Betriebsmodi ermöglicht, da er bei leichten Aufgaben die Lautstärke deutlich reduzieren und beim Spielen ein paar FPS mehr herauskitzeln kann.

Sehr lobenswert ist auch die hervorragende Wartungsmöglichkeit, die dank der magnetischen Seitenwand völlig ohne Werkzeug durchgeführt werden kann.

Andererseits bietet der Mini-PC auch Anlass zur Kritik. Vor allem die etwas billig wirkende und nicht ganz robuste Verarbeitung wird dem in meinen Augen sehr hohen Preis nicht gerecht. Und ob das Kunststoffgehäuse den teils hohen Temperaturen auf Dauer standhält, lässt sich nur schwer beurteilen.

Auch die Auswahl an Anschlüssen entspricht nicht modernen Standards, ein paar Anschlüsse mehr hätten dem Mini-PC gut getan. Am Ende bleibt der Preis, der deutlich über einigen ähnlich ausgestatteten (und besser verarbeiteten) Konkurrenten liegt, was mir aufgrund des Gesamtpakets lieber wäre.

Leistungsstarker, spielbereiter Mini-PC, der einfach zu warten ist. In puncto Verarbeitung wird es dem sehr hohen Preis allerdings nicht gerecht, zudem können die Lüfter unangenehm laut werden.

ModellProzessorGrafikleistungAbmessungen (H x B x T)GewichtLagerungErinnerungVideoBetriebssystemKonnektivitätAnschlüssePreisBenchmarkErgebnisBenchmarkErgebnis